Kunststofftag Baden-Württemberg – Kunststoffindustrie steht vor weitreichenden Veränderungen
Die Kunststoffbranche steht vor tiefgreifenden Umwälzungen, gleichzeitig wird das Spritzgießen in bewährter Qualität weiterhin eine wichtige Rolle in der Industrie spielen. Das ist das Ergebnis der aktuellen Bestandsaufnahme, die mehr als 120 Experten am Donnerstag in der Villinger Tonhalle während des Kunststofftages Baden-Württemberg vornahmen.
Das Kunststoff-Institut Südwest (KISW) und das Technologienetzwerk TechnologyMountains hatten zusammen mit dem Landesministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau eingeladen. „Die Zeiten in der Kunststoffindustrie ändern sich schnell“, begrüßte Siegfried Kaiser, Geschäftsführer des KISW, die Gäste aus dem ganzen Land. Umso wichtiger sei der Tag als Plattform, neue Technologien und Prozesse vorzustellen und sich auszutauschen. Dr. Harald Stallforth, Vorstand der Technologieoffensive TechnologyMountains, verwies auf die Querschnittsbedeutung der Kunststofftechnologie, die in der Region insbesondere im Automotive- und Medizintechnikbereich Anwendung findet. Deshalb sei die vernetzte Arbeit von KISW, TechnologyMountains und den hiesigen Hochschulen so wichtig. Oberbürgermeister Dr. Rupert Kubon betonte, Stadt und Region seien idealer Standort für den Kunststofftag, da eine Vielzahl von Technologiefirmen aus zahlreichen Branchen auf engstem Raum hier angesiedelt seien.
“Die Kunststofftechnik und die Kunststoffindustrie stehen mit den Megatrends Digitalisierung und Elektromobilität vor weitreichenden Veränderungen. Diese Potenziale zu nutzen und die Transformation pro-aktiv zu gestalten, das Innovationsniveau zu halten und weiter zu stärken, setzt gute Kooperationen, praxisbezogenen sowie wissenschaftlich fundierten Branchenaustausch und fachliche Qualifizierung voraus. Der Kunststofftag Baden-Württemberg bietet hierfür einen hervorragenden Rahmen”, sagte Wirtschaftsstaatssekretärin Katrin Schütz. Sie zeigte sich überzeugt, dass der Paradigmenwechsel vom Produkt Auto auf die Dienstleistung Mobilität die Unternehmen der Region nicht einschüchtern, sondern nach Chancen suchen lassen werde.
In zahlreichen Vorträgen wurden die Auswirkungen der aktuellen Megathemen auf die Branche erörtert: Vernetzte Produktion unter dem Stichwort Industrie 4.0, Chancen und Grenzen additiver Fertigungsverfahren und die speziellen Veränderungen, die durch die Elektromobilität auf die Zulieferindustrie und im speziellen auf die Kunststoffverarbeiter zukommen, standen dabei im Fokus.