Zukunftsforum liefert spannende Einblicke in digitale Intelligenz
Für die 120 Besucher erwies sich das dritte Zukunftsforum an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Schwenningen als spannende Rundreise durch die Aspekte der digitalen Intelligenz. Die Veranstalter der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, dem Technologieverbund TechnologyMountains e.V., der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, Standort Villingen-Schwenningen, der Hochschule Furtwangen und dem Marketing-Club Schwarzwald-Baar waren sich schnell einig, als es um die Themenfindung ging, denn Digitalisierung und Künstliche Intelligenz sind bereits heute schon wichtige Bestandteile des Wirtschaftslebens und werden auch zukünftig immer wichtiger für die Unternehmen sein, um dem globalen Wettbewerb zu begegnen.
Nach der Begrüßung durch DHBW-Rektor Prof. Ulrich Kotthaus übernam sein Kollege Prof. Clive Flynn die Moderation und damit die Aufgabe, eine einleitende Digitalumfrage unter den Besuchern des Zukunftsforums zu starten. Die Live-Auswertung zeigte, dass die richtigen Personen im Auditorium saßen: Die überwiegende Mehrheit setzt große Erwartungen in die Digitaltechnologie, doch es fehlt bisweilen noch der richtige praktische Zugang zu den Möglichkeiten, diese gewinnbringend in Unternehmen einzusetzen. Daran sollte das Zukunftsforum mit den folgenden vier Fachvorträgen einiges ändern.
So machte Andreas Sicheneder von der Audi Business Innovation GmbH mit Sitz in München den Anfang und berichtete davon, wie in dieser Unit des VW-Konzerns Projekte ausgestaltet werden. Zentraler Aspekt sei schon bei der Konzeption von Ideen der Kunde, nicht mehr das Unternehmen: Agil, also weitgehend selbstverantwortlich agierende Mitarbeiter in den Projektgruppen, würden zudem ganz eigene Rollen zugeschrieben. Anwendungsbeispiele dieser Strategie seien Vorhaben zur Optimierung unterschiedlichster Produkte im VW-Konzern, zum Beispiel der Mobilitätsplattform „Audi on demand“, für die Analysen zum Nutzerverhalten der Car-Sharing-Idee erstellt werden. Aber auch zur Optimierung der Nutzung von Fahrzeugsystemen würden Daten strategisch ausgewertet und über eine bessere Nutzerführung nachgedacht.
Dr. Günter Möckesch von der AI4BD Deutschland GmbH zeigte die Wege auf, wie man künstliche Intelligenz kostengünstig nutzt – nämlich indem man nicht für jede Anwendung eigene Algorithmen entwickelt, die schnell wieder veralten, sondern indem man breit ausgelegte Algorithmen zielführend kombiniert.
Nach einer Pause, stellte Alexander Aberle von der Sick AG vor, wie bei einem Global Player künstliche Intelligenz und die damit verbundenen Lernprozesse von Maschinen immer stärker Einzug halten.
Generalkritik an der künstlichen Intelligenz und deren Vorgehensweise, über Beispiele zu lernen und daraus Prognosen abzuleiten, übte Prof. André Kuck, der vorstellte, wie mittels Emergenz-basierter Statistik bessere Prognosen gelingen als über die Methoden der Künstlichen Intelligenz: Die Mustererkennung habe sich als zuverlässigere Vorhersagemethode herausgestellt – dabei sei der an der DHBW über fünf Jahre entwickelte Algorithmus auf so gut wie alle Einsatzgebiete anwendbar und bei einer ausreichend großen Menge erkannter Musterwiederholungen deutlich zuverlässiger als die Prognosen der üblichen KI-Techniken.
Zukunftsforum 2019
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