Wie sich Nachhaltigkeit zum Wettbewerbsvorteil entwickelt

14. Innovation Forum Medizintechnik gibt Teilnehmern etliche Ideen und Impulse mit / „Kommunikation ist der eigentliche Antrieb des Fortschritts“

Es waren am Ende wieder rund 450 Teilnehmer dabei, als sich in Tuttlingen die Branche über Trends und Technologien austauschte: Das 14. Innovation Forum Medizintechnik gab unter anderem Einblicke in die faszinierenden Möglichkeiten von Virtual und Augmented Reality – und aufschlussreiche Ausblicke, wie sich das Thema Nachhaltigkeit weiterentwickelt.

MedicalMountains-Geschäftsführerin Yvonne Glienke kam bei der Eröffnung nicht umhin, die derzeitigen Rahmenbedingungen für die Industrie im Allgemeinen und die Medizintechnik im Speziellen zu erwähnen. Ihre Gesprächspartner Dr. Harald Stallforth (Vorstandsvorsitzender Technology Mountains e.V) und Dr. Alfons Dehé (Institutsleiter Hahn-Schickard) fanden ganz ähnliche Ansätze, mit der schwierigen Situation umzugehen. „Unternehmertum ist das Wichtigste“, damit an der richtigen Stelle, sprich in neue Produkte investiert werde, konstatierte Harald Stallforth. Oder, wie es Alfons Dehé formulierte: Krisenzeiten eröffneten die Chance, Kapazitäten etwa aus der Produktion zu nutzen, „um Innovationen zu machen“. Und dafür konnten den Tag über etliche Ideen und Impulse gesammelt werden.

Beispielsweise für den Einsatz von Virtual und Augmented Reality: Prof. Dr. med. Wolfram Lamadé gewährte in seiner Keynote spannende Einblicke, wie die digital erzeugte dritte Dimension bei Operationen an der Leber für mehr Präzision und Zeitersparnis sorgt –vor allem aber lebensrettende Eingriffe ermöglicht, die zuvor undenkbar waren. Um mit der halbdurchsichtigen Brille umgehen zu können, brauche ein Arzt bestenfalls wenige Minuten. Wie jedem anderem Medizintechniker war ihm bewusst, dass der Weg bis zur Zulassung eines solchen Systems ein langer und steiniger ist. „Wir brauchen Regeln und Orientierung, aber wir brauchen auch das Spiel dazwischen“, plädierte der Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie dafür, die Balance zwischen Innovationen auf der einen Seite sowie Sicherheit und Gesundheitsschutz auf der anderen wieder herzustellen.

Weitere Eindrücke aus der virtuellen Wirklichkeit sammelten die Teilnehmer auf der „VR-Spielwiese“, konkrete Anwendungsmöglichkeiten lernten sie bei der Vortragssession kennen – eine von insgesamt neun des Forums, bei denen neue Wege etwa bei Robotik, Digitalisierung, künstlicher Intelligenz und Fertigungsverfahren vorgestellt und vor allem auch diskutiert wurden. „Kommunikation ist der eigentliche Antrieb des Fortschritts“, freute sich Yvonne Glienke über die vielen Gespräche, die den ganzen Tag über in den Sälen, während der Pausen und mit dem mehr als 80 Ausstellern geführt wurden. „Das ist eine Erwartungshaltung, mit der die Besucher zum Innovation Forum kommen. In den Dialog gehen, Kontakte knüpfen, Partner finden“, erinnerte die Geschäftsführerin.

Die Basis für die Fachdialoge war bereits beim vorabendlichen Warm-up mit 80 Teilnehmern gelegt worden. Dort, wie auch im Forum, zog sich ein Thema wie ein roter Faden durch die Gespräche: die Medizintechnik energieeffizienter und ressourcenschonender aufzustellen. Denkanstöße und Ansätze vermittelte die zweite Keynote von Frank Dzukowski, Leiter der Vorstands-Stabsstelle für Nachhaltigkeit und Klimamanagement am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Bis 2040 soll die Einrichtung klimaneutral sein, was aber eines vorrausetzt: eine verlässliche Datengrundlage zur Berechnung des direkten und indirekten CO2-Ausstoßes. Und dieser „Corporate Carbon Footprint“ bereitet derzeit noch Kopfzerbrechen. Bei Medizinprodukten sei trotz aller Versuche bislang nur eine „grobe Bewertung“ möglich. Fragen der Nachhaltigkeit spielten jedoch bei künftigen Ausschreibungen eine gewichtigere Rolle, erinnerte er an mögliche Wettbewerbsvorteile für Hersteller. Sie und die Kliniken seien in einer gemeinsamen Verantwortung, sagte Frank Dzukowski, wenn es zum Beispiel um vollständig wiederverwendbare Transportverpackungen, Energieeffizienz bei Medizinprodukten und der Nutzung von Biokunststoffen gehe. Sein Wunsch an die Branche lautete, „aktiv mit guten Ideen und Lösungen an Kliniken heranzutreten“ – was gleichsam als Impuls verstanden werden konnte, Innovationen auch in Richtung Nachhaltigkeit weiterzudenken. Die Möglichkeit dazu besteht spätestens wieder am 19. Oktober 2023. Dann öffnen sich die Türen zum 15. Innovation Forum Medizintechnik.

InnovationForum Smarte Technologien & Systeme

Seien Sie 2023 als Referent dabei!

Tragen Sie sich diesen Termin am Besten bereits ein: Am 15. Juni 2023 findet das 14. InnovationForum Smarte Technologien in den Donauhallen Donaueschingen statt. Die Vorbereitungen sind bereits in vollem Gange; vor allem, was das Programm betrifft: Der “Call for Proposal” ist geöffnet – wer sich mit einem Kurzvortrag an dem Branchenevent beteiligen möchte, kann sich ab sofort bewerben.

Bereits zum 14. Mal in Folge laden der Technologieverbund TechnologyMountains e.V., die Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg und die Hahn-Schickard Gesellschaft für angewandte Forschung e.V. wieder zum InnovationForum Smarte Technologien & Systeme nach Donaueschingen ein. Die Teilnehmenden erwartet wieder ein umfangreiches und interessantes Programm, um mit Ausstellern, Referenten, Teilnehmern aus Wirtschaft und Wissenschaft in Kontakt zu treten, spannende Erkenntnisse zu gewinnen und gemeinsam Ideen zu entwickeln. Zahlreiche Vernetzungsangebote schaffen Plattformen für Dialog – denn wir wissen: Der Kontakt von heute ist vielleicht der Partner von morgen.

Aktuell werden Vortragsvorschläge für das InnovationForum gesammelt. Im Fokus stehen die Themen

  • Additive Fertigungsverfahren / Rapid Prototyping
  • Aufbau- und Verbindungstechnik / Mikromontage
  • Automatisierungslösungen und Smart Production
  • Automotive-Transformation
  • Digitalisierung
  • Embedded Elektronik
  • IoT / Cloud
  • Künstliche Intelligenz
  • New Workplaces
  • Open Innovation
  • Sensorik & Aktorik
  • Smarte Technologien & Werkstoffe
  • Zukunftstechnologien

Die Abstracts und weitere Informationen können über dieses Online-Formular eingereicht werden.

Weitere Informationen zum Innovation Forum Medizintechnik gibt es unter www.innovation-forum-mikrotechnik.de

Kluge Technologie-Antworten auf aktuelle Zerspaner-Herausforderungen

Für die 150 Besucher des 4. InnovationForum Zerspanungstechnologie in der Stadthalle Tuttlingen lieferten hochkarätige Experten wertvolles Know-how für die eigene Zukunft: Denn eine der Leitbranchen der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg, für die der Technologieverbund TechnologyMountains diesen Kongress erstmals seit drei Jahren wieder ausrichten konnte, steht vor wichtigen Herausforderungen. Mehr Produktivität durch intelligente Prozesse und Technologien ist die Antwort, die den informativen Tag prägte.

Schon die begleitende Fachausstellung des Forums ließ ahnen, wie vielseitig die Aufgaben sind, die ein modernes Zerspanungsunternehmen bearbeiten muss, um erfolgreich bleiben zu können: Von der Software zur Fertigungsorganisation bis zum Spezialisten für die Oberflächenbehandlung zeigten schon vor den Keynotes und Fachvorträgen gut zwei Dutzend Aussteller mit optimierten oder neuen Möglichkeiten, effizienter und hochwertiger zu fertigen.

IHK-Präsidentin Birgit Hakenjos unterstrich die Bedeutung innovativer Technologien und Denkweisen für die Zerspanung und forderte zugleich politische Unterstützung, um die Leistungsfähigkeit der Branche und damit die Wirtschaftskraft der Region zu schützen: Keine einseitige Festlegung auf den elektrischen Antrieb und Technologieoffenheit in Sachen Mobilität, flächendeckender Ausbau von Glasfasernetzen als zentrale digitale Infrastruktur und mehr Planungssicherheit angesichts von Krisen wie Ukraine-Krieg und Energiesanktionen, so ihre Aufzählung. Hinzu komme die Problematik aus Fachkräfte- und Nachwuchsmangel und versagenden Lieferketten. „Wir stellen uns den aktuellen Herausforderungen, wir sind innovativ“, unterstrich die IHK-Präsidentin zugleich.

Und auch Dr. Harald Stallforth, Vorstandsvorsitzender des Forum-Veranstalters TechnologyMountains, stellte die Bedeutung der Innovation für die Branche heraus: „Wir werden heute viel über Möglichkeiten hierzu hören, optimierte Prozesse kennenlernen“, verwies er auf die folgenden Veranstaltungsbeiträge.

Wie stark Innovation auch in scheinbaren kleinen Aspekten Produktivität und Kosten beeinflussen können, belegte Prof. Bahman Azarhoushang vom Kompetenzzentrum für spanende Fertigung (KSF) der Hochschule Furtwangen: Er stellte die Forschungen seines Instituts zum Thema Kühlung bei der Zerspanung vor. So nutzt man dort CO2, um damit Werkzeug und Werkstück am Schneidepunkt zu kühlen und mikroskopisch kleine Öltröpfchen einzubringen. Das Medium wird durch besondere Ausgestaltung von Werkzeugen direkt am Wirkungspunkt abgegeben und erwies sich als bestens geeignet für Hochgeschwindigkeitszerspanung. So erreiche man nicht nur deutlich höhere Verarbeitungsgeschwindigkeiten an kritischen Werkstoffen wie Titan, sondern erzielte auch signifikant bessere Werkzeugstandzeiten durch deutlich geringeren Verschleiß.

Mit diesen konkreten Impulsen gerüstet ging es nachmittags in weitere Fachvorträge: Die Bandbreite der Themen reichte von der Bearbeitung von Oberflächen per Laser über die Nutzung digitaler Prozessketten bis hin zum Leistungsvermögen von modernen Kühlschmierstoffen. Gemeinsam war den vorgestellten Themen auch hier der Fokus auf den aktuellsten Wissensstand in Forschung und Entwicklung mit Bezug zur Praxis in Fertigung und Organisation.

Dass die Zerspanung als maßgebliche Fertigungstechnologie in der Region Zukunft hat, das sollte durch solches Know-how gesichert sein: „Und wenn es uns gelingt, miteinander in Kooperationsprojekte zu gehen und gemeinsam Entwicklungen anzupacken, werden wir auch morgen noch eine der wirtschaftsstärksten Regionen Europas sein“, resümiert TechnologyMountains-Geschäftsführer Thomas Wolf.

Impressionen finden Sie unter www.innovation-forum-zerspanungstechnik.de/#impressionen

IT-Sicherheitswochen

Datendiebstahl, Cyber-Angriffe, gehackte Datenbanken: wer die IT-Sicherheit seines Betriebes vernachlässigt, geht ins Risiko. Erhalten Sie einen Überblick zu Gefahren, Lösungen und Handlungsansätzen.

Sicherheitslücken in der IT-Infrastruktur sind ein Risiko für die Arbeitsfähigkeit eines Betriebs, die Reputation im Kundenstamm und das geistige Eigentum im Unternehmen. Dies trifft alle Branchen: Industrie, Handel, Gastgewerbe und Dienstleistungsunternehmen. Es gilt die IT-Sicherheit bestmöglich zu organisieren, Mitarbeitende einzubinden und den Ernstfall zu proben: in Unternehmen, Verwaltungen und Einrichtungen der kritischen Infrastruktur.

Um die IT-Sicherheit beim Mittelstand und seinen Partnern zu stärken, werden von der Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg die „IT-Sicherheitswochen 2022“ durchgeführt. Neben branchenspezifischen Angeboten fördern die Angebote die IT-Kompetenz von Inhabern, Mitarbeitenden und Jugendlichen.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und Anregungen.

Die Veranstaltungen im Überblick:

„Keine Angst vor der Quantenphysik“

13. InnovationForum sehr gut besucht!

Immer kleiner, immer intelligenter, immer vernetzter: Smarte Produkte und Anwendungen haben längst die Industrie und den Alltag erobert. Man denkt hier an Smartphone, Smartwatch, oder Smart-TV. Ja sogar Smart-Fridge, intelligente Kühlschränke, haben schon in manche Küche Einzug gehalten. Die Entwicklung in diesem Bereich schreitet mit schnellen Schritten voran.

Beim 13. InnovationForum Smarte Technologien und Systeme in den Donaueschinger Donauhallen, veranstaltet vom TechnologyMountains e.V. (TM), der Industrie- und-Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg und der Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung e.V., haben sich Unternehmer, Manager, Entwicklungsleiter und Ingenieure sowie kreative Wissenschaftler aus dem In- und Ausland bei vielfältigen Vorträgen zu den Themen Künstliche Intelligenz und Smarte Soft- und Hardware informiert und ausgetauscht. Mittlerweile gibt es kaum Branchen, die sich dem Trend nicht angeschlossen haben. Man darf also gespannt sein, welche Technologien sich in den nächsten Jahren durchsetzen werden.

Innovativ zu sein bedeutet, neue Wege zu gehen. Vorhandenes zu verbessern, Fortschrittliches integrieren und mehr denn je Umwälzendes wagen. Eines wurde schnell klar bei der Veranstaltung: Vernetzung ist die Formel für die Zukunft. „Wer sich vernetzt, der kommt schneller voran“, betonte Dr. Harald Stallforth, TM-Vorstandvorsitzender. Und davon machten die 100 Teilnehmenden auch regen Gebrauch, kamen mit den Ausstellern ins Gespräch und nutzten den Austausch für mögliche Kooperationen oder künftige Projekte.

„Wir sind hier eine unglaubliche Region mit vielen Hidden Champions und einer Vielzahl an Patenten. Doch diese Wirtschaftskraft ist nicht selbstverständlich. Es muss viel getan werden, damit dies auch so bleibt. So weiß beispielsweise bei den Automobilzulieferern keiner, wohin die Reise eigentlich geht“, betonte Dr. Steffen P. Würth, IHK-Vizepräsident und Geschäftsführer der Straub-Verpackungen GmbH, mit Blick auf die derzeitige Entwicklung in Sachen Elektromobilität, aber auch auf die Weltlage und den Krieg in der Ukraine. „Man kann dieser Tage keinen Gedanken fassen, ohne an die Ukraine zu denken. Der Krieg ist eine humanitäre Katastrophe und wird die Welt nicht nur gesellschaftlich, sondern auch militärisch und vor allem auch wirtschaftlich verändern“, ist sich Würth sicher.

Bei Industrie 4.0 gebe es noch viel zu tun, aber auch Datenschutz, schnelles Internet und 5G brauche es für eine innovative Weiterentwicklung, so Würth. Der Fachkräftemangel sei ein großes Problem und mache auch vor der Region nicht halt. Zudem mache die Bürokratie das Leben schwer. Innovationen seien wichtig für die Zukunft, doch hier fehle es an Planungssicherheit. „Die wiederum braucht es aber, um investieren zu können“, macht Würth das Dilemma deutlich, stellt aber auch heraus, dass man all diese Herausforderungen nur im Netzwerk bewältigen könne. „Wir als IHK bieten hier eine Plattform“, sagte er.

„Zudem muss man auch einen offenen Geist haben und schauen, welche Innovation für die jeweilige Branche wichtig ist. Man muss wissen, welche Fähigkeit eine Technologie hat, um sie richtig einzusetzen“, erklärte Stallforth. TM habe mittlerweile mehr als 430 Mitglieder und wachse noch stärker als vor der Pandemie. Man sei also hier auf einem guten Weg und freue sich über weiteren Zulauf.

Intelligente Quantensensoren auf dem Weg zur Marktreife standen bei der Keynote im Mittelpunkt. Prof. Dr. Jens Anders, vom Institut für Intelligente Sensorik und Theoretische Elektrotechnik an der Universität Stuttgart, gab interessante Einblicke, bevor es dann nach der Pause mit dem Vortragsangebot zu den beiden Themenblöcken Künstliche Intelligenz und Smarte Produktion und Prozesse weiterging. „Keine Angst vor der Quantenphysik“, ermunterte Anders das Publikum, bevor er erläuterte, was es mit den Quantensensoren auf sich habe, und warum sie so viel besser sind als herkömmliche Sensoren. „Die Wertschöpfung im 21. Jahrhundert findet durch digitale Daten statt“, machte er deutlich. Sensoren seien die Taktgeber des Alltags, vor allem in den Bereichen IoT (Internet of things) Gesundheit, Energie, Klimaschutz, Mobilität, Sicherheit und Kommunikation.

„Internet of Things“ ist die Bezeichnung für das Netzwerk von Dingen oder Geräten, die mit Sensoren, Software und anderer Technik ausgestattet sind, um diese mit anderen Geräten und Systemen über das Internet zu vernetzen. So können zwischen den Objekten und Geräten Daten ausgetauscht werden. Hier sei man mit Hochdruck an der Entwicklung. „Autonomes Fahren erfordert beispielsweise eine hohe Präzision, die von Quantensensoren bereits nachgewiesen ist“, so Anders. Auf der Weiterentwicklung der Quantensensorik liege ein klarer Fokus. Es gibt also noch viel zu tun auf dem Weg zum „Smarten Alltag“, aber es geht mit riesigen Schritten voran.

Ergebnisse der Umfrage zu Kooperation und Technologietransfer

Die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg mit ihrer diversifizierten Branchenlandschaft gehört zu den stärksten Industrieregionen Deutschlands. Aber besonders technologieorientierte Branchen sind auch in Zukunft auf weitere Innovationen angewiesen. Der Transfer von Technologie und Wissen von der Forschung in die industrielle Anwendung muss weiterhin gewährleistet werden, damit der Erhalt der regionalen Innovationsfähigkeit gesichert bleibt. Eine zentrale Rolle spielt hierbei die Kooperation zwischen wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Akteuren.Die vorliegende Umfrage geht der Frage nach: Welchen aktuellen Unterstützungsbedarf benötigen die Unternehmen der Schwarzwald-Baar-Heuberg-Region im Innovationsprozess? Zusammen mit der Hochschule Furtwangen und dem Technologieverbund TechnologyMountains e.V. hat die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg diese Studie durchgeführt und im Januar 2022 veröffentlicht. Ziel ist es, die richtigen unternehmerischen und wissenschaftlichen Impulse für die Zukunft zu setzen, um Innovationen in der Region effizient zu fördern. Die Ergebnisse dieser Studie beweisen, dass sich Kooperationen zwischen Unternehmen und Hochschulen, mit wissenschaftlichen Einrichtungen oder mit anderen Unternehmen auf jeden Fall lohnen.

Hier können Sie die Broschüre lesen und herunterladen.

Industrieverbund gewinnt an überregionaler Bedeutung

TechnologyMountains zieht Jahresbilanz / Netzwerk rückt in den Fokus der Wissenschaft

Mehr Mitglieder, neue Verbundprojekte, erneute Auszeichnung mit dem Gold-Label: Bei der zweiten pandemiebedingt virtuellen Mitgliederversammlung hatte der Vorstand und die Geschäftsführung der Clusterinitiative Technology Mountains e. V. (TM) nur Positives zu berichten.

„Ausgerechnet in der Pandemie haben wir so viele neue Mitgliedsunternehmen gewonnen wie nie zuvor“, stellte der Vorstandvorsitzende Dr. Harald Stallforth fest. Waren es zum Jahresende 2020 noch 379, so konnte gerade mit der Festo SE Co. KG das 400. Mitglied begrüßt werden. „Besonders erfreulich und ein Qualitätsmerkmal des Netzwerks ist, dass viele überregionale Firmen dazustoßen“, erinnerte Dr. Harald Stallforth, obwohl vergangenes Jahr viele Messen und Delegationsreisen abgesagt werden mussten und Präsentationen auf Messen komplett unterblieben. Einziger Lichtblick war das 12. Innovation Forum Medizintechnik mit 300 Teilnehmern in Präsenz – eines von vier ursprünglich geplanten Foren. Die beiden TM-Geschäftsführer Yvonne Glienke und Thomas Wolf berichteten den Versammlungsteilnehmern an den Bildschirmen außerdem von 18 Sprechtagen, 23 Expert-Tables – den „Brutstätten und Inkubatoren“ für Verbundprojekte mit fast 300 Teilnehmern –, von 56 weiteren Veranstaltungen wie Tech- und MedTalks, Mountains-Touren, Digital-Insides und Workshops sowie 96 Online- und Hybrid-Seminaren mit fast 800 Teilnehmern aus den Bereichen der Medizin- und Kunststofftechnik.

Thomas Wolf erwähnte den im Springer-Verlag erschienenen Fachaufsatz zum Thema Geschäftsmodell-Transformation, der die TM-Erfolgsgeschichte seit 2012 reflektiert. „Mit der Veröffentlichung ist das Netzwerk in den Fokus der Wissenschaft gerückt“, so Thomas Wolf. Dass TM gute Arbeit leistet, das wurde erneut auch durch die Auszeichnung „Cluster Management Excellence Gold Label“ des Europäischen Sekretariat für Clusteranalysen belegt. Ebenso trägt der Verbund für weitere drei Jahre das Qualitätslabel „Cluster-Excellenz Baden-Württemberg“.

An einigen Beispielen für laufende oder geplante Verbundprojekte machte der Vorstand auf den Mehrwert einer Mitgliedschaft besonders für kleine und mittelständische Unternehmen aufmerksam. Im Februar hat der Visionsprozess für die Medizintechnik-Branche begonnen, der im Dezember die Visionselemente finalisiert und 2022 in eine Kommunikationskampagne mündet. „Der Stolz auf die Medizintechnik als zentrales wirtschaftliches Standbein von Baden-Württemberg veranlasste Ministerpräsident Winfried Kretschmann dazu, die Schirmherrschaft über die Abschlussveranstaltung am 9. Dezember 2021 im Rottweiler Kraftwerk zu übernehmen“, so Yvonne Glienke.

Für die Bereiche Mikrotechnik und Kunststofftechnik stellten die TechnologyMountains-Akteure Hahn-Schickard und Kunststoff-Instituts Südwest konkrete Projekte vor. Dazu gehören unter anderem die sensorbasierte Transportüberwachung medizinischer Proben, die vorausschauende Wartung von Drehmaschinen, der biobasierte und biologisch abbaubare Papierspritzguss sowie ein weiteres Leuchtturmprojekt in der Region mit dem „Vernetzten Innovations- und Anwendungszentrum für Simulation und Smarte Systeme (VIAS)“. Es soll eine erste Anlaufstelle für lokale Gründer werden. Das Gebäude im mittleren Zentralbereich von Villingen-Schwenningen in direkter Nachbarschaft zu Hahn-Schickard wird 3.600 Quadratmeter umfassen. Dort soll es auch Erweiterungsflächen für High-Tech Start-Up Firmen geben.

Weiterer Leistungsführer schließt sich dem Technologieverbund an

Festo SE & Co. KG ist das 400. TechnologyMountains-Mitglied / In Kooperationen schneller zum Fortschritt

Die Festo SE & Co. KG ist das 400. TechnologyMountains-Mitglied: Prof. Dr. Volker Nestle, Entwicklungsleiter LifeTech bei Festo (links), und Dr. Frank Jacob, Leiter des Geschäftsbereichs LifeTech bei Festo, halten die Urkunde in Händen.

Der Technologieverbund TechnologyMountains e.V. hat sein 400. Mitglied begrüßt. Es ist ein prominenter Name im Südwesten: die Festo SE & Co. KG mit rund 20.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weltweit.

Das Familienunternehmen mit Sitz in Esslingen am Neckar hat in der Automatisierungstechnik eine globale Führungsposition inne und bietet neben der pneumatischen auch elektrische Antriebslösungen an. Mit dem Geschäftsbereich LifeTech fokussiert Festo ein Zukunftsfeld, das sehr gut mit den Kompetenzfeldern von TechnologyMountains harmoniert. „Die Mitgliedschaft ermöglicht uns den Zugang zu einem international sichtbaren Cluster in unseren Schwerpunkten Laborautomation und Medizintechnik. Wir wollen dies nutzen, um unseren noch jungen Geschäftsbereich LifeTech zu positionieren sowie Impulse und Kooperationen für innovative Produkte und Systemlösungen zu finden“, sagt Dr. Frank Jacob, Leiter des Geschäftsbereichs LifeTech bei Festo. Prof. Dr. Volker Nestle, Entwicklungsleiter LifeTech bei Festo, hebt zudem die Anknüpfungspunkte zu TechnologyMountains-Akteur MedicalMountains GmbH hervor: neben Informationen zu aktuellen Trends in den Zielbranchen „ein breites Schulungsangebot, gerade für die Bereiche regulatorische Anforderungen und Risikomanagement.“

„Einen weiteren Global Player und Leistungsführer in unseren Reihen zu haben, ist eine Bestätigung der bisherigen Netzwerkarbeit und eine Bereicherung für alle“, heißen die TechnologyMountains-Geschäftsführer Yvonne Glienke und Thomas Wolf das 400. Mitglied willkommen. Der Technologieverbund sei in den vergangenen Jahren substantiell und qualitativ gewachsen, der Wunsch nach Vernetzung und Innovation sei aber gerade jetzt besonders zu spüren. „Ein starkes Netzwerk bedeutet vor allem, gemeinsam nach vorn zu blicken und gemeinsam in die Zukunft zu gehen“, so Yvonne Glienke.

Festo investiert jährlich 8 Prozent seines Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Die Ingenieure sind immer auf der Suche nach neuen Technologien, um Arbeitsabläufe zu optimieren oder neue Geräte zu entwickeln. Beispielsweise ist das Unternehmen Vorreiter in der Verwendung von Piezotechnologie. Piezoventile ermöglichen das exakte Dosieren und Pipettieren von Flüssigkeiten in der Laborautomation im kleinsten Mikroliterbereich oder das präzise und schnelle regeln von Gasen in der Medizintechnik. „Wir sind davon überzeugt, dass wir in Kooperationen schneller und zu größeren technologischen und somit gesellschaftlichen Fortschritten gelangen“, betont Festo-Geschäftsbereichsleiter Dr. Frank Jacob. Damit sei der Kerngedanke von TechnologyMountains treffend umrissen, finden Yvonne Glienke und Thomas Wolf: „Aus den Erfahrungen und dem Know-how der weiteren Mitglieder können sich wertvolle Synergien, frische Ideen und wegweisende Partnerschaften ergeben.“