Digitale Strategie ist Wettbewerbsfaktor für Standort – Beim 14. „InnovationForum smarte Technologien & Systeme“ weisen die Blicke in die Zukunft der Industrie: Einbeziehung des Mittelstands wird zum Schlüssel

Mit klaren Visionen der digitalen Herausforderungen befassten sich die 120 Teilnehmenden am 14. InnovationForum Smarte Technologien & Systeme: Die Veranstaltung mit drei Keynotes, 29 Fachvorträgen und einer begleitenden Fachausstellung machte deutlich, welches Potenzial in der Region vorhanden ist – aber auch, welche Herausforderungen auf den Standort zukommen werden, wenn die Digitalisierung nicht sinnvoll vorangetrieben wird.

Für die Veranstalter TechnologyMountains e. V., IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg und die Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung e. V. war die bereits 14. Auflage des Fachkongresses in der Donauhalle in Donaueschingen erneut keine Routine-Veranstaltung: Galt es doch, im immer schneller werdenden Themenfeld aus Digitaltechnologie und globalen Entwicklungen die Expertinnen und Experten aufs Podium zu holen, die zum Zeitpunkt der Veranstaltung die richtigen Akzente setzen würden – und das bei Monate vorab gesetzten Themen. Die Auswahl der Referentinnen und Referenten traf in diesem Jahr ins Schwarze, wie sich im Lauf des Tages zeigen sollte: Moderatorin Kimsy von Reischach ließ zunächst IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez, TechnologyMountains-Vorstandsvorsitzender Dr. Harald Stallforth und Hahn-Schickard-Institutsleiter Prof. Dr. Oliver Amft ihre Visionen erläutern, was smarte Technologien aktuell ausmachen. Menschliche Digitale Zwillinge und Realitässimulation für Optimierung

eingebetteter Systeme und KI-basierte Prognosen stellte Prof. Amft vor. Dr. Stallforth betonte die Rolle von Plattformen wie TechnologyMountains, weniger Innovation zu steuern, sondern durch das Schaffen einer Plattform wie dem InnovationForum Raum für den Austausch von Wissen zu schaffen. IHK-Hauptgeschäftsführer Albiez unterstrich die Notwenigkeit, dass der Staat wieder mehr Raum für unternehmerische Innovationen und Investitionen bieten muss, um die hohe Innovationskraft der regionalen Wirtschaft zu sichern.

Wie wichtig ein abgestimmtes Handeln in diesem Thema tatsächlich ist, belegte das gemeinsame Referat von Dr. Wolfgang Bock und Dr. Stephen Melzer von der msg Group: Die beiden Manager der Münchner Unternehmensgruppe warfen einen Blick auf laufende Anstrengungen, um für die fertigende Industrie eine gemeinsame Datensprache in einem Daten-Ökosystem zu entwickeln. Denn nichts Geringeres machen neue Vorgaben wie das Lieferkettensorgfaltsgesetz unerlässlich: Der unbedenkliche Herkunftsnachweis von Produkten wird ebenso wichtig wie ihr CO2-Fußabdruck, zudem sind Daten die Basis von anderen Themen wie zum Beispiel Produkthaftung. Ein Nachteil, der zum Problem für den Standort Deutschland werden kann: „Wenn wir die erforderliche Durchgängigkeit von Daten über die Hersteller hinweg nicht erreichen, haben andere wie China erhebliche Vorteile“, mahnte Melzer.

Mit einem eigenen solchen Daten-Ökosystem arbeiten Systeme des bekannten Herstellers Fischer, dessen Kernprodukt seit 1948 der Dübel ist: Längst hat sich die Unternehmensgruppe die Frage gestellt, was man tun könnte, wenn es mit dem großen Geschäft rund um diese traditionelle Befestigungslösung vorbei sein sollte. Marco Thiess, Leiter Globales Innovationsmanagement bei Fischer, präsentierte zwei von vielen Ideen dazu: So sind zum Beispiel mit Sensoren ausgerüstete Befestigungsanker und Unterlegscheiben dazu in der Lage, bei Überlastung digital Alarm zu schlagen – sinnvoll zum Beispiel bei sicherheitskritischen Themen wie Brückenbauten. Die hierbei genutzten Datenwege sind jedoch ein geschlossenes System von Fischer – wie die meisten Anwendungen, die für die Forschung spannende Daten erzeugen. Eine andere Idee, die Fischer inzwischen zur Marktreife gebracht hat, ist ein Roboter, der auf Großbaustellen wie Tunnelbauten anstrengende Arbeiten wie das Bohren von Löchern in Wände und Decken übernimmt: „Die Baubranche ist noch zurückhaltend, es wird noch einige Jahre dauern, bis so etwas Standard sein wird“, ergänzte Thiess – dass ein Bedarf an Baurobotern sich aber gerade durch den Fachkräftemangel immer stärker zeigen wird, daran hat er keinen Zweifel.

Die praktische Anwendung digitaler Technologien unterschiedlichster Couleur prägte denn auch die Fachvorträge, die am Nachmittag folgten: Von digitaler Therapieunterstützung über Künstliche Intelligenz im Kundenservice bis hin zu den Wartungsbedarf vorhersagende Systeme in Schwimmbadpumpen reichte die Palette der denkbaren Nutzung. Aber auch die Innovation von Geschäftsprozessen mithilfe digitaler Lösungen und das additive Fertigen als Anwendung stießen auf großes Interesse in den Fachrunden. Die Kostenseite solcher Vorhaben erleichtern können Fördermittel, die ebenfalls im Rahmen des InnovationForum thematisiert wurden: Dr. Sven Spieth von der Hahn-Schickard-Gesellschaft warb in seiner kurzen Ansprache für den im Institut angesiedelten „European Digital Innovation Hub Südwest“, eine von der EU geförderten Einrichtung, die digitale Innovationen in der Region unterstützt – und das sehr unbürokratisch und schnell. „Das ist die Gelegenheit, digitale Technologie auszuprobieren – gefördert von der EU“, erklärte er.

Die Teilnehmenden nahmen die Chance gerne war, sich in der an das Forum angeschlossenen Fachausstellung über die in Fachvorträgen und Referaten vorgestellten Möglichkeiten genauer zu informieren: Neben geführten Rundgängen durch die Ausstellung wurden auch intensive Einzelgespräche mit den Ausstellenden geführt, und bei Snacks und Getränken kam auch das Netzwerken untereinander nicht zu kurz.

TechnologyMountains legt die Veranstaltungsbroschüre “Let`s get Digital” für das kommende Halbjahr neu auf!

Für das kommende Halbjahr hat TechnologyMountains in Kooperation mit der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg die Veranstaltungsbroschüre „Let’s get Digital“ neu aufgelegt. Von Informationsveranstaltungen oder Arbeitskreisen bis hin zu Großevents mit mehreren hundert Gästen, wie den Innovationsforen, wurde ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt.

  • Über Einführungsveranstaltungen und Infoabende holen wir Sie bei Ihrem aktuellen Stand des Wissens ab, informieren Sie über die aktuellen Trends der Zukunft und führen Sie an die Chancen heran, sich und Ihr Unternehmen weiterzuentwickeln
  • Mit Workshops bieten wir die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch zwischen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen an. Der Praxisbezug steht an oberster Stelle.
  • Mit Exkursionen fördern wir den Austausch unserer Mitglieder untereinander über alle Branchen-, Technologie- oder Landesgrenzen hinweg. Experten geben Einblick in ihre Expertise, Unternehmen in ihr Schaffen – und hinterher kann in lockerer Runde genetzwerkt werden. Lassen Sie sich von neuen Aus- und Einblicken inspirieren.
  • In Arbeitskreisen arbeiten wir komplexe Themen mit konzentriertem Sachverstand unserer Experten aus Forschung- und Industrie auf. Außerdem bilden sie ein Forum für den gegenseitigen Informations- und Erfahrungsaustausch.
  • Auf unseren InnovationsForen bringen wir Experten aus Industrie und Forschung zusammen. Sie sind eine Plattform zur Präsentation innovativer Ideen, Technologien und Produkte. Informieren Sie sich über die Trends von heute und morgen.  Gewinnen Sie Erkenntnisse und die richtigen Partner, um individuell und in Kooperationen vorwärtszukommen.
  • Die von der IHK angebotenen Sprechtage sind persönlich, direkt und ehrlich. Interessenten erhalten in halbstündlichen Einzelberatungen von unseren ausgesuchten Experten Erstinformationen und grundlegende Kenntnisse zu den jeweiligen Themen.

Nutzen Sie die Gelegenheit, mit Personen aus Wissenschaft und Wirtschaft in Kontakt zu treten. Im direkten Austausch stehen diese Ihren Fragen Rede und Antwort. Erweitern Sie Ihr Wissen für Ihre eigenen digitalen Ideen und Innovationen.

In der neuen Auflage finden Sie auf den letzten Seiten einen Veranstaltungskalender, um auf einen Blick all unsere Veranstaltungen zu erfassen. Mit den QR-Codes neben den Veranstaltungsbeschreibungen können Sie sich direkt anmelden.

Jetzt Downloaden: Veranstaltungsbroschüre Let`s get Digital für den Frühling | Sommer 2024

Zukunftsforum 2023: Programm veröffentlicht!

📢 𝗝𝗘𝗧𝗭𝗧 𝗔𝗡𝗠𝗘𝗟𝗗𝗘𝗡 𝘇𝘂𝗺 𝗳ü𝗻𝗳𝘁𝗲𝗻 𝗭𝘂𝗸𝘂𝗻𝗳𝘁𝘀𝗳𝗼𝗿𝘂𝗺 𝗩𝗶𝗹𝗹𝗶𝗻𝗴𝗲𝗻-𝗦𝗰𝗵𝘄𝗲𝗻𝗻𝗶𝗻𝗴𝗲𝗻 𝗮𝗺 𝟮𝟱. 𝗢𝗸𝘁𝗼𝗯𝗲𝗿 𝟮𝟬𝟮𝟯

Wirtschaftliche Effizienz und eine umweltfreundliche sowie ressourcenschonende Produktion oder Dienstleistung kombinieren. Das ist nur eine der vielen Herausforderung, mit denen sich Unternehmen angesichts des Klimawandels und seiner Folgen konfrontiert sehen. In ihrer Rolle als wichtiger Multiplikator für mehr Nachhaltigkeit kann die Wirtschaft nachhaltige und zukunftsfähige Produkte, Strukturen sowie Verfahren entwickeln und damit gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Das Zukunftsforum Villingen-Schwenningen widmet sich in seiner fünften Veranstaltung dem Schwerpunkt »𝗭𝘂𝗸𝘂𝗻𝗳𝘁𝘀𝗳ä𝗵𝗶𝗴𝗸𝗲𝗶𝘁 𝗱𝘂𝗿𝗰𝗵 𝗡𝗮𝗰𝗵𝗵𝗮𝗹𝘁𝗶𝗴𝗸𝗲𝗶𝘁: 𝗪𝗲𝗴𝗲 𝗳ü𝗿 𝗿𝗲𝗴𝗶𝗼𝗻𝗮𝗹𝗲 𝗨𝗻𝘁𝗲𝗿𝗻𝗲𝗵𝗺𝗲𝗻«. Speaker*innen aus Wirtschaft und Forschung beleuchten in vielseitigen Vorträgen Nachhaltigkeitsstrategien und deren Umsetzung im industriellen Umfeld. Seien Sie dabei, erhalten Sie einen echten Wissensvorsprung und knüpfen Sie wertvolle Kontakte zu Entscheider*innen aus Wissenschaft und Praxis! Anmeldung und weitere Informationen: ANMELDEN

TechnologyMountains auf der microTEC Südwest e.V. Clusterkonferenz 2023 in Freiburg

„Nachhaltigkeit als Chance und Wettbewerbsvorteil”: Nachhaltigkeit betrifft uns alle – Digitalisierung als Beschleuniger der Transformation in der Industrie: Was liefert die Forschung? Was wird gebraucht, welche Schwerpunkte werden verfolgt? Warum müssen auch Handwerk und KMU jetzt schon anfangen, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit, Klimaneutralität und Digitalisierung auseinanderzusetzen? Mit diesen Fragen haben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf der diesjährigen Clusterkonferenz von microTEC Südwest auseinander setzen können. TechnologyMountains war Teil der begleitenden Fachausstellung, die mit 18 belegten Ständen fast komplett ausgebucht war.

Wie innovativ ist Deutschland? – Innovationsindikator 2023

⚡ 💡 Wie innovativ ist Deutschland? Wer ist Spitzenreiter, wer Schlusslicht? Wo liegen Deutschlands Stärken, wo die Schwächen? – Der Innovationsindikator 2023 legt einen neuen Ansatz zur Messung der Innovationsfähigkeit von 35 Volkswirtschaften vor. 📢 🔎

🔔 𝐒𝐭𝐚𝐛𝐢𝐥, 𝐚𝐛𝐞𝐫 𝐳𝐮 𝐰𝐞𝐧𝐢𝐠 𝐝𝐲𝐧𝐚𝐦𝐢𝐬𝐜𝐡 📈 📊

– so lässt sich Deutschlands Innovationssystem im Ergebnis des aktuellen Innovationsindikators 2023 beschreiben. Im Vergleich der 35 Volkswirtschaften liegt Deutschland mit 45 von 100 möglichen Punkten auf Platz 10 des Gesamtrankings.

🌱 𝐒𝐭𝐚𝐫𝐤 𝐢𝐧 𝐝𝐞𝐫 𝐍𝐚𝐜𝐡𝐡𝐚𝐥𝐭𝐢𝐠𝐤𝐞𝐢𝐭, 𝐬𝐜𝐡𝐰𝐚𝐜𝐡 𝐢𝐧 𝐝𝐢𝐠𝐢𝐭𝐚𝐥𝐞𝐧 𝐓𝐞𝐜𝐡𝐧𝐨𝐥𝐨𝐠𝐢𝐞𝐧 💻

Stärker tritt Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern in der Kategorie „Nachhaltig wirtschaften“ auf. Hier belegt es den dritten Platz hinter Dänemark und Finnland. Es zeigt sich, dass das deutsche System in seiner Breite auf Nachhaltigkeitsthemen ausgerichtet ist. ♻ 🌿

Den gesamten Bericht sowie detaillierte Informationen finden Sie hier
https://www.innovationsindikator.de/2023

Mountains-Tour zu Weltmarktführer MS Ultrasonic stand unter dem Motto Sehen – Hören – Selber machen

Die TechnologyMountains e.V. Tour bei MS Ultrasonic Technology Group stand unter dem Motto Sehen – Hören – Selber machen.

Die rund 30 Teilnehmer durften beim Betriebsbesuch den Experten des #Weltmarktführers über die Schulter schauen, im Showroom die vielfältigen Anwendungsfelder von Ultraschallschweißen kennenlernen und auch direkt ihre eigene Trinkflasche zusammenschweißen.

Matthias Heck, Matthias Riegger und Bastian Beha stellten sich im gemeinsamen Get-Together den zahlreichen Fragen der interessierten Teilnehmer und konnten mit zahlreichen Praxisbeispielen punkten.

Ihr Erfolg hängt davon ab, ob Sie die Zeichen der Zeit erkennen

„Was gibt es Neues, wenn es darum geht, Fertigung flexibler zu machen oder KI in der Industrie clever einzusetzen? Auf dem InnovationForum Smarte Technologien am 15. Juni 2023 erfahren Sie es.

Innovativ zu sein bedeutet, neue Wege zu gehen, Vorhandenes zu verbessern, Fortschrittliches zu integrieren und mehr denn je Umwälzendes zu wagen. Welche Innovationen die Welt der Smarten Technologien und Systeme in Zukunft prägen werden, das zeigt das 13. InnovationForum Smarte Technologien und Systeme am Donnerstag, 15. Juni 2023, in der Donauhalle in Donaueschingen.

Das InnovationForum Smarte Technologien und Systeme von TechnologyMountains, der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg und Hahn-Schickard ist das Forum für Wissenschaft, Industrie und Wirtschaft zur Förderung der Innovationsdynamik. Hier tauschen sich Entscheidungsträger aus und vernetzen Innovationspotenziale.

Seien Sie dabei, wenn die Referenten in 29 Vorträgen wieder fortschrittliche Ideen aus der Welt der Künstlichen Intelligenz, Additiven Fertigung, Sensorik & Aktorik und Smarten Fertigung präsentieren und erfahren Sie, welches Potenzial in den neuen Technologien steckt. Erhalten Sie einen exklusiven Eindruck in die Technologie von Morgen. Die forumsbegleitende Ausstellung ist zudem eine ideale Möglichkeit für Unternehmen, Kunden und Partner ins Gespräch zu kommen.

Weitere Informationen sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie unter www.innovation-forum-mikrotechnik.de

Impressionen aus dem Jahr 2022

Future is now! – TechnologyMountains auf dem Open Innovation Kongress in Stuttgart

Heute ist TechnologyMountains e.V. auf dem Open Innovation Kongress in Stuttgart, Deutschlands größter Austauschplattform für Innovationen. Viele aktuelle Zukunftsthemen und -technologien werden hier mit ausgewählten Experten aus Industrie und Wissenschaft diskutiert.

“Innovation muss in Wochen und Monaten gedacht werden, um Schritt halten zu können” – Future is now!

… ein Abbau der Bürokratiehindernisse, die Attraktivität des Arbeitsplatzes und der Schritt in die Internationalisierung sind nur einige der Ziele eines erfolgreichen Innovationsprozesses in Deutschland. Ob Mobilität, Gesundheit, Digitalisierung, Raumfahrt, Green Tech, alternative Proteine oder Quantentechnologie – mit Open Innovation können innovative Geschäftsmodelle in Zukunftsbranchen schneller und besser umgesetzt werden, ist die Ministerin überzeugt. Auch Bereiche wie Künstliche Intelligenz (KI), Nachhaltigkeit, synthetische Kraftstoffe, erneuerbare Energien und Antriebe sowie Brennstoffzellen und Kernfusion spielen eine wichtige Rolle.

MountainsTour – Stein Automation | So geht Erfolg mit cleverem Transport im Unternehmen

Beim ersten Termin der „MountainsTour“ diesen Jahres öffnete die Schwenninger STEIN Automation GmbH & Co. KG jüngst ihre Türen: Die 20 Gäste zeigten sich beeindruckt von den Möglichkeiten moderner Transfersysteme, wie sie das Unternehmen für ganz Europa und Nordamerika erfolgreich entwickelt und baut.


Nach der Begrüßung von TechnologyMountains Projektmanager Maximilian Keller führte STEIN-Geschäftsführer Jürgen Noailles in einem Referat kurzweilig und informativ vor Augen, was alles an cleveren Details in Lösungen stecken kann, die dafür sorgen, dass ein Produkt in der Fertigung oder dem Lager von A nach B kommt. Schwere Lasten bis zu 80 Kilogramm können die präsentierten Bandsysteme ebenso mithilfe von pneumatischen Systemen und Elektromotoren schnell und sanft bewegen, wie sie in der Lage sind, anhand von RFID-Signalen die gerade transportierten Produkte individuell zu unterscheiden und an die richtige Stelle zur Weiterverarbeitung oder Lagerung zu transportieren.


Dass STEIN Automation diese Technik seit über 30 Jahren erfolgreich weiterentwickelt hat und inzwischen mitten im digitalen Zeitalter angekommen ist, verdeutlichten die Zahlen, die Noailles präsentierte: So seien von den knapp über 50 Mitarbeitenden alleine acht nur damit beschäftigt, die Steuerungssoftware der STEIN-Anlagen zu entwickeln und zu pflegen, auf individuelle Kundenbedürfnisse auszurichten und auch für die Kommunikation mit anderen IT-Systemen in Kundenunternehmen vorzubereiten. Die Erfolgsformel des Unternehmens sei dabei eigentlich die Gleiche wie bei anderen auch: „Bedürfnisse erkennen, in die eigenen Standards integrieren und den Kunden anbieten“. Dieses Credo verfolge man seit den Anfängen des Unternehmens 1969. Neue Produktentwicklungen werden ebenso unterstützt, sodass große Industriekunden wie Automotive-Zulieferer Mahle oder Riekert, ebm-papst im Bereich Lüftungs- und Antriebstechnik, aber auch Konsumgüterhersteller wie Vorwerk oder Hailo und Industriekunden wie Festo, Hilti oder Werma auf das Know-how und die effiziente Technik von STEIN Automation setzen.


In einem Rundgang durch das Unternehmen ließ Noailles dann die Besucher hinter die Kulissen blicken, zeigte in der Montageabteilung die Details auf, die für einen verschleißarmen und damit nachhaltigeren Betrieb der Transfersysteme sorgen und erläuterte auch organisatorische Details: Von den Herausforderungen in der Sicherung des eigenen Fachkräftebedarfs bis hin zum Materialfluss reichten die Themen, die der Geschäftsführer im lockeren Gespräch offenlegte.
Das setzte sich auch am Ende des Rundgangs in der Montagehalle fort, wo die Besucher nicht nur ein ausführlicher Blick auf die unterschiedlichen Typen von Transfersystemen gewährt wurde, die STEIN zu bieten hat: Auch Snacks und Getränke empfingen die Gäste dort und luden zu einem interessanten Get-Together als Ausklang des Besuchs bei STEIN Automation ein.

4. Zukunftsforum zeigt anschaulich, wie Transformation der regionalen Wirtschaft gelingen kann – Gute Voraussetzungen zur Transformation durch die eigene Historie

Wie Strukturwandel für die regionale Industrie gelingt, damit befasste sich das 4. Zukunftsforum, das in der Neckarhalle in Villingen-Schwenningen ausgerichtet wurde. Gut 100 Gäste nutzten die Chance, sich anhand von Forschungsergebnissen und Erfahrungen von Unternehmern konkrete Impulse und Inspirationen zu holen.

Der Abend wurde gemeinsam von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW), Hochschule Furtwangen (HFU), IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, dem Marketing-Club Schwarzwald-Baar sowie dem Netzwerk TechnologyMountains e.V. ausgerichtet. Villingen-Schwenningens Oberbürgermeister Jürgen Roth machte bereits in seiner Begrüßung zur Eröffnung des Zukunftsforums klar, dass man in der Doppelstadt weiß, was Strukturwandel bedeutet: „Wir haben das miterlebt, als die Uhrenindustrie unterging, die großen Unternehmen aus der Unterhaltungselektronik oder der Verkehrsmessung“, erinnerte Roth an internationale Player wie Kienzle, Saba oder Mauthe. Diese Krisenzeiten seien zwar lange überwunden, würden aber auch zeigen, wie Strukturwandel und der Wohlstand einer Region Hand in Hand gehen würden.

Für den theoretischen Unterbau zum Thema Strukturwandel nahm Dr. Thomas Stahlecker vom Karlsruher Fraunhofer-Institut die Gäste mit auf eine Reise durch die verschiedenen Aspekte, die der Strukturwandel mit sich bringen kann. Beispielhaft nannte er die Montankrise der 1960er-Jahre, in denen Bergbau und Stahlindustrie im Ruhrgebiet und im Saarland als Hauptwirtschaftszweige wegfielen und diese Regionen sich neu erfinden mussten. Die Voraussetzungen, dass sich Baden-Württemberg als bereits hoch technisierte Region mit dem Wandel leichter tue, seien aufgrund der hohen Bereitschaft hierzu in der Bevölkerung sehr gut. Dennoch sei Strukturwandel heute deutlich komplexer als früher: Der gesellschaftliche Diskurs sei intensiver geworden, man müsse heute mehr Rücksichten nehmen.

Danach übernahm Matthias Stotz, Geschäftsführer der Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. in Schramberg. Ein Unternehmen, das wie kaum ein anderes für Transformation steht: Aufgestiegen aus der Massenfertigung preiswerter Wecker zum weltweit renommierten Technologieführer in der Zeitmessung, sei es Junghans nach der zunehmenden Verwässerung der Premium-Marke immer schwerer gefallen, am Markt zu bestehen. „Die Insolvenz war dann auch dank der großen öffentlichen Aufmerksamkeit dafür eine große Chance: Wir konnten erklären, warum Junghans anders wird und weshalb Kunden wieder unsere Produkte kaufen sollten“, blickte Stotz zurück. Der Wandel bei Junghans bewegte sich vom mechanisch einfachen Massenprodukt über ausgeklügelte Elektronik in der Zeitmessung bis zu den heutigen hochwertig gestalteten Zeitmessern über 161 Jahre.

Eine viel kürzere Unternehmensgeschichte hat Marco Bertiller von der Spinnax GmbH & Co. KG. Er stellte seine Sicht darauf vor, was etablierte Unternehmen von Start-ups lernen können, um den eigenen Wandel besser vorantreiben zu können. So hätten neu gegründete Unternehmen zum Beispiel erst einmal keine Marktanteile zu verlieren und agieren risikobereiter. Sein Rat an Unternehmen lautete, entweder die eigene Unternehmenskultur nachhaltig aufzubrechen, um Innovation zu begünstigen oder aber eigene Start-ups zu gründen, um aus diesen unabhängig agierenden Einheiten schnelleren Innovationserfolg zu ziehen.

Stefan Beetz, Geschäftsführer der ISGUS GmbH, schilderte am Beispiel seines Unternehmens, wie der Wandel eines Unternehmens aus sich selbst heraus aussehen kann: So sei der Umbau des einstigen Schwenninger Stechuhren-Herstellers zu einem „Systemhaus mit angeschlossener Fertigung“ ein Prozess über viele Jahre gewesen. Die Notwendigkeit zum Umbau des Familienunternehmens schuf die Krise der Uhrenindustrie in den 1970-er Jahren. Insbesondere die zu hohe Fertigungstiefe mit entsprechenden Kosten und die zu geringe Innovation seien dabei maßgebliche Faktoren gewesen. Vor allem aber durch unternehmerischen Mut und einer Prise Glück für die Unternehmensleitung konnte ISGUS dennoch erfolgreich wachsen. „Die Krise machte eine starke Umgestaltung in der Region nötig – und die daraus entstandene Diversifizierung ist heute unsere Stärke“, schaute Beetz auf das Heute.

Schließlich appellierte Beetz noch an die Politik, die Rahmenbedingungen durch den Abbau von Bürokratie und Regulierungswut zu verbessern. „Wir kommen sonst kaum noch dazu, unsere Arbeit als Unternehmer zu machen“, so sein Fazit.