Industrieverbund gewinnt an überregionaler Bedeutung
TechnologyMountains zieht Jahresbilanz / Netzwerk rückt in den Fokus der Wissenschaft
Mehr Mitglieder, neue Verbundprojekte, erneute Auszeichnung mit dem Gold-Label: Bei der zweiten pandemiebedingt virtuellen Mitgliederversammlung hatte der Vorstand und die Geschäftsführung der Clusterinitiative Technology Mountains e. V. (TM) nur Positives zu berichten.
„Ausgerechnet in der Pandemie haben wir so viele neue Mitgliedsunternehmen gewonnen wie nie zuvor“, stellte der Vorstandvorsitzende Dr. Harald Stallforth fest. Waren es zum Jahresende 2020 noch 379, so konnte gerade mit der Festo SE Co. KG das 400. Mitglied begrüßt werden. „Besonders erfreulich und ein Qualitätsmerkmal des Netzwerks ist, dass viele überregionale Firmen dazustoßen“, erinnerte Dr. Harald Stallforth, obwohl vergangenes Jahr viele Messen und Delegationsreisen abgesagt werden mussten und Präsentationen auf Messen komplett unterblieben. Einziger Lichtblick war das 12. Innovation Forum Medizintechnik mit 300 Teilnehmern in Präsenz – eines von vier ursprünglich geplanten Foren. Die beiden TM-Geschäftsführer Yvonne Glienke und Thomas Wolf berichteten den Versammlungsteilnehmern an den Bildschirmen außerdem von 18 Sprechtagen, 23 Expert-Tables – den „Brutstätten und Inkubatoren“ für Verbundprojekte mit fast 300 Teilnehmern –, von 56 weiteren Veranstaltungen wie Tech- und MedTalks, Mountains-Touren, Digital-Insides und Workshops sowie 96 Online- und Hybrid-Seminaren mit fast 800 Teilnehmern aus den Bereichen der Medizin- und Kunststofftechnik.
Thomas Wolf erwähnte den im Springer-Verlag erschienenen Fachaufsatz zum Thema Geschäftsmodell-Transformation, der die TM-Erfolgsgeschichte seit 2012 reflektiert. „Mit der Veröffentlichung ist das Netzwerk in den Fokus der Wissenschaft gerückt“, so Thomas Wolf. Dass TM gute Arbeit leistet, das wurde erneut auch durch die Auszeichnung „Cluster Management Excellence Gold Label“ des Europäischen Sekretariat für Clusteranalysen belegt. Ebenso trägt der Verbund für weitere drei Jahre das Qualitätslabel „Cluster-Excellenz Baden-Württemberg“.
An einigen Beispielen für laufende oder geplante Verbundprojekte machte der Vorstand auf den Mehrwert einer Mitgliedschaft besonders für kleine und mittelständische Unternehmen aufmerksam. Im Februar hat der Visionsprozess für die Medizintechnik-Branche begonnen, der im Dezember die Visionselemente finalisiert und 2022 in eine Kommunikationskampagne mündet. „Der Stolz auf die Medizintechnik als zentrales wirtschaftliches Standbein von Baden-Württemberg veranlasste Ministerpräsident Winfried Kretschmann dazu, die Schirmherrschaft über die Abschlussveranstaltung am 9. Dezember 2021 im Rottweiler Kraftwerk zu übernehmen“, so Yvonne Glienke.
Für die Bereiche Mikrotechnik und Kunststofftechnik stellten die TechnologyMountains-Akteure Hahn-Schickard und Kunststoff-Instituts Südwest konkrete Projekte vor. Dazu gehören unter anderem die sensorbasierte Transportüberwachung medizinischer Proben, die vorausschauende Wartung von Drehmaschinen, der biobasierte und biologisch abbaubare Papierspritzguss sowie ein weiteres Leuchtturmprojekt in der Region mit dem „Vernetzten Innovations- und Anwendungszentrum für Simulation und Smarte Systeme (VIAS)“. Es soll eine erste Anlaufstelle für lokale Gründer werden. Das Gebäude im mittleren Zentralbereich von Villingen-Schwenningen in direkter Nachbarschaft zu Hahn-Schickard wird 3.600 Quadratmeter umfassen. Dort soll es auch Erweiterungsflächen für High-Tech Start-Up Firmen geben.