Herstellung von Kunststoff-Metall-Bauteilen mit Spritzgiesswerkzeugen
Datum
29.03.2023
Uhrzeit:
09:00
Ort:
DHBW Stuttgart Campus Horb
Bei vielen Produkten ist es sinnvoll, metallische Einlegeteile (Inserts) in ein Spritzgießwerkzeug einzulegen und dann diese mit Kunststoff zu umspritzen. Die Herstellung der metallischen Einlegeteile kann subtraktiv, durch Metallumformen oder stanztechnisch erfolgen. Wenn die metallischen Einlegeteile eine elektrische Funktion haben, wie dies z. B. bei Steckverbindern der Fall ist, werden die Einleger meist durch Stanzen hergestellt. Nach dem Stanzen erfolgt auf Grund von elektrotechnischen Anforderungen oft eine Oberflächenbeschichtung. Je nach der erforderlichen Gestalt des stanztechnisch hergestellten Einlegers können auch Biegevorgänge erforderlich werden.
Bei der Herstellung von Kunststoff-Metall-Bauteilen wird die Wirtschaftlichkeit, die Qualität und die Prozesssicherheit wesentlich bestimmt durch den Herstellungsprozess der Einleger, den Automatisierungsgrad zum Fügen der Einleger und die Konstruktion der Spritzgießwerkzeuge. Deshalb sollten Planer und Konstrukteure die Möglichkeiten und Grenzen der stanztechnischen Herstellung von metallischen Einlegern, die Besonderheiten von Werkzeugen zum Umspritzen, die Automatisierungstechniken und den Stand der Prozesssimulation kennen.
Häufig müssen Kunststoff-Metall-Bauteile mediendicht sein. Die Definition der Dichtheit, die Prüfverfahren und die Verfahren zum Erreichen einer Mediendichtheit zwischen metallischen Einlegern und dem umspritzten Kunststoff sind deshalb ebenfalls Inhalt dieses Seminars.
Zielgruppe:
Fertigungsplaner, Konstrukteure und technische Führungskräfte, die sich Kenntnisse in der stanztechnischen Herstellung von metallischen Einlegern, den konstruktiven Besonderheiten von Werkzeugen zum Umspritzen, dem Stand der konstruktionsbegleitenden Simulation und den Automatisierungstechniken zum Fügen der Einleger erwerben oder vertiefen wollen.
Inhalte:
1. Tag: Stanztechnische Herstellung von metallischen Einlegeteilen
Einführung in die Thematik
Grundlagen der Stanztechnik
- Maschinen
- Werkzeugkonzepte
- Verfahrensmerkmale, wie Einzug, Stanzgrat, etc.
Herstellungskonzepte
- Einzelkontakte
- Stanzgitter
- Biegen
- Trennen
Beschichtung von Stanztechnisch hergestellten Einlegern
- Verfahrensgrundlagen
- übliche Beschichtungen
Automatisierung in der Stanztechnik
Praxisbeispiele von stanztechnisch hergestellten Einlegern
Diskussion
- Verfahren und Konzepte
- Anregungen und Hinweise
2. Tag: Spritzgießwerkzeuge für das Umspritzen von metallischen Einlegeteilen
Einführung in die Thematik
Konstruktive Besonderheiten
- Segmentierung von Werkzeugeinsätzen aufgrund des Stanzgrates
- Fügehilfen, Fügespaltvergrößerung
- Fixieren der Einleger (Freistellungen, Haltestifte, bewegliche Haltestifte)
- Abdichten der Einleger
- Manuelles Schließen der Schieber und automatisches Öffnen der Schieber
Stanz- /Spritzgießwerkzeug, Praxisbeispiel
Mediendichtheit von umspritzten Einlegern
- Definition der Dichtheit
- Prüfverfahren
- Verfahren zur Erreichung der Mediendichtheit
Automatisierungstechniken
- geeignete Spritzgießmaschinen und Anlagekonzepte
- automatisierbare Werkzeugkonzepte
- Besonderheiten beim Greifen und Einlegen
- Handhabungssysteme
Stand der konstruktionsbegleitenden Simulation
- Phasen der Konstruktionsbegleitenden Simulation
- Prozesssimulation des Technik des Umspritzens
Abschlussdiskussion
- Anwendungsbezogene Vertiefung obiger Themen
- Weitere Hinweise und Anregungen
Teilnahmegebühr
Preis pro Teilnehmer:
1-tägige Teilnahme (am 1. oder 2. Tag):
netto: 540,- Euro (zzgl. MwSt.)
brutto: 642,60 Euro (inkl. MwSt.)
2-tägige Teilnahme:
netto: 1020,- Euro (zzgl. MwSt.)
brutto: 1213,80 Euro (inkl. MwSt.)
Für Fragen stehen wir jederzeit über info (at) iket-horb.de zur Verfügung!